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Eine der meist gestellten Fragen von Autoren, die ihr Buch selbst publizieren und designen wollen ist, “Welche Schrift soll ich verwenden?”

Ich bin immer froh wenn jemand diese Frage stellt, bedeutet sie doch dass jemand nicht blind einfach die Standardschriften der meisten Textprogramme verwenden möchte. 

Wie auch immer, die Frage ist kaum zu beantworten. Es ist wie zu fragen, “Was ist das beste Automodell um damit täglih zur Arbeit zu fahren?”

Fast jeder wird dir eine andere Antwort geben. Und sie alle können richtig sein.

Ich bin bereit eine feste Regel anzubieten: Niemals Times New Roman oder Times verwenden! Das zeichnet ihr Buch auf den ersten Blick als das Werk eines Amateurs aus. Und es gibt noch andere, praxisnahe Gründe es nicht zu tun. Times Roman und Times New Roman wurden für schmale Zeitungsspalten entworfen; ursprünglich 1930 für die London Times. Heute verwendet sie fast keine Zeitung mehr.  Ich habe keine Idee wie sie zur Word-Standardschrift wurde. Der Font ist sehr schmal geschnitten und neigt dazu den Textblock dicht und dunkel erscheinen zu lassen.

Hier noch zwei Vorbehalte bevor ich mit einigen Empfehlungen fortfahre:

  1. Die Schriftart die sie wählen hängt davon ab wie ihr Buch gedruckt wird. Wenn sie sich die meisten serifen Fonts ansehen (wie Times), werden sie sehen dass jeder Buchstabe dünne und dicke Elemente aufweist. Wenn ihr Buch digital gedruckt wird, sollten sie die Finger von Schriften lassen die sehr dünner Segmente enthält. Sie neigen dazu zu fein und damit unleserlich zu sein.
  2. Lassen sie sich nicht von den tausenden zur Auswahl stehenden Schriften überwältigen. Die meisten sind speziell für Titel, Überschriften, Werbung und emotionale Wirkung usw. ausgelegt. 
  3.  Und nutzen Sie keinesfalls mehr als ein paar Schriften in einem Buch – normalerweise sucht man sich eine Serifenschrift für den Fließtext, eine serifenlose (sans serif oder Grotesk) für Kapiteltitel und Überschriften innerhalb der Kapitel. Abhängig vom Buch kann man noch eine dritte Schrift für Bildunterschriften, Grafiken und Tabellen aussuchen. Besser aber man verwendet eine andere Schriftgröße, -stil usw. der beiden anderen Schriften.  Man könnte auch für das Buchcover spezielle Schriften für den Titel verwenden.

Für 90% der Bücher, ist eine der folgenden Schriften die perfekte Wahl:

  • Palatino Linotype
  • Book Antiqua (neigt dazu etwas eng zu laufen, sodass man sie etwas sperren muss)
  • Georgia
  • Goudy Old Style
  • Adobe Garamond Pro (hat eine niedrige x-Höhe, sodass sie in den üblichen Schriftgrößen zu klein erscheinen mag)
  • Bookman (Der Name sagt alles, oder?)
  • Century Schoolbook (läuft etwas breit und erzeugt so mehr Seiten)

Sie müssen sich mehrere Absätze in jeder Schriftart ansehen um festzustellen ob Anpassungen wie Zeichenabstand vergrößern  oder Kerning notwendig sind. Sie können damit Irritationen wie diese vermeiden:

  • “vv” (Doppel-v) das wie der Buchtabe “w” aussieht
  • “cl” (c l) das wie ein “d” aussieht

Solche Dinge können einem das Lesevergnügen verderben.

Wenn Sie andere Designer fragen, werden sie bestimmt andere Vorschläge bekommen. Aber ich wäre nicht überrascht wenn eine der aufgeführten Schriften dabei wäre.

Sie mögen über einige Bücher mit ungewöhnlichen Schriften stolpern. Aber dafür gibt es meist gute Gründe: Eventuell handelt es sich um ein humorvolles Buch für das der Designer eine Schrift gewählt hat, die Leichtigkeit und Sorglosigkeit ausstrahlt. Solch eine Wahl sollte mit Bedacht und unter Berücksichtigung der Lesbarkeit getroffen werden.

Entscheiden Sie sich nie für eine Schriftart oder -größe basierend darauf wie sie auf Ihrem Monitor aussieht. Die meisten broschierten Bücher sind in 10 oder 11 Punkt gedruckt, aber manche Schriftarten verlangen größere oder sogar kleinere Schriftgrade. Wenn 12 Punkt zu groß erscheint und 11 Punkt zu klein dann versuchen sie es mit 11,5 Punkt. Keine Angst vor Zwischengrößen. Sie werden überrascht sein welchen Unterschied 1/2  oder gar 1/4 Punkt auf das Gesamtbild der Seite macht. 

Sie müssen Sie auch für einen entsprechenden Zeilenabstand entscheiden, das den Abstand von der Grundlinie einer Textzeile auf die Basislinie für die nächste Zeile, in Punkten gemessen,definiert. Das Ergebnis wird in der Regel als ein Verhältnis der Schriftgröße in Punkten zu den ausgewählten Zeilenabstand in Punkten ausgedrückt. Also, könnte man sagen Sie haben den Fließtext in Georgia 11/14 oder Bookman 10/12,5 eingestellt (11-Punkt-Größe mit 14 Punkten Zeilenabstand bzw. 10-Punkt-Größe mit 12,5 Punkten Zeilenabstand).

Textverarbeitungsprogramme arbeiten in der Regel in Dezimal Zoll, was sie dazu zwingt den Zeilenabstand von Punkt in Zoll zu konvertieren. Ein Standard-Punkt entspricht 0,0138 Zoll. Professionelle Satz- / Layout-Programme (wie Adobe InDesign) erlauben ihnen Punkte und Pica zu verwenden, um alle Maßeinheiten und Einstellungen zu definieren. Sie können aber auch die Einstellungen in verschiedenen anderen Einheiten (einschließlich Zoll) angeben.

Typischerweise wird der Buchgestalter für  den Innenteil jedes Buches mehr als ein Design zu entwickeln, mit verschiedenen Schriftarten, Größen und Zeilenabständen. Sie sollten ein paar Seiten des eigentlichen Manuskriptes setzen und mit den gleichen Seiteneinstellungen ausdrucken die sie letztendlich im Buch verwenden (beispielsweise 6 “x 9” Seiten). Dies ermöglicht es ihnen Kunden Seite mit Seite zu vergleichen die Lesbarkeit und Gesamteindruck zu bewerten .

Und vergessen Sie nicht Ihre Zielgruppe. Sehr junge Leser und sehr alte Leser kommen besser mit größerer Schrift zurecht. Bücher, die sehr textlastig, dicht mit langen Absätzen sind, brauchen häufig mehr Zeilenabstand und eine größere Schrift.

Letztlich müssen Sie entscheiden wie Ihr Bauchgefühl zu den Schriftproben ist. Es schadet nie, andere Leute zu bitten, es zu lesen und ihnen zusagen Ihnen, ob die eine oder andere Option einfacher zu lesen ist.

 

 

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Aus dem Englischen übersetzt: Quelle von Walt Shiel